Jochen von Osterroth hat seit 1961 den Motorsport auf dem Tacho. Daran hinderte ihn auch nicht sein temporärer Luftwaffen-Dienst, den er 1971 als Staffelchef beendete. Für das einst renommierte Motorsport-Magazin „rallye racing“ hat er in den 70er und 80er Jahren unter anderem von mehr als 200 Formel 1-Rennen berichtet. In dieser Zeit hat er zu den meisten Akteuren ein solches Vertrauensverhältnis aufgebaut, dass sie ihn mit Inside-Informationen versorgten, die Rennen für Rennen genug Stoff für jeweils ein eigenes Buch geboten hätten. Doch J. v. O. beschränkte sich auf eine faire, minutiöse Berichterstattung, und alle konnten gut mit dem leben, was der immer freundliche Lockenkopf über die schnelle Zunft in seinem sehr eigenen Stil so mitreißend erzählte.
Kein Wunder also, wenn ihm heute, fast 40 Jahre später, wie auf Knopfdruck die schönsten Anekdoten einfallen, lässt man nur einen prominenten Namen fallen. Da v. Osterroth alle Rennen der Procar-Serie erlebt und zum größten Teil selbst beschrieben hat, war er die Idealbesetzung als Autor dieses Buchs. Auch nach der langen Rennpause, in der er alle seine Talente – Kunst, PR und Werbung, Management, aber auch als F1-Teamchef von Harald Ertl oder als „Steigbügel“ in die Formel 1 wie bei ATS oder Keke Rosberg – ausspielen konnte, hatte er genügend Wissen und Material parat, um ein ebenso lebendiges wie detailreiches Werk über dieses faszinierende Stück Motorsport-Geschichte zu schaffen.
Auch fiel es ihm leicht, seine alten Verbindungen zu reaktivieren. Viele der Akteure von damals haben bereitwillig Auskunft gegeben, als er wegen irgendwelcher Lücken in den eigenen Unterlagen oder wegen eines persönlichen Statements nachfragte. Und er hat auf die früheren Kollegen aus der „rallye racing“-Zeit gesetzt. Texte von den Testingenieuren Peter Bazille (heute eine Koryphäe unter den Automobil-Restaurateuren) und Dipl.-Ing.Peter Hellgut (langjähriger freier Motorjournalist) ergänzen die Osterroth´schen Kapitel ebenso wie die des seinerzeit von ihm zu „rallye racing“ geworbenen Sportredakteurs Uwe Mahla. Der spätere und inzwischen längst pensionierte BMW-Pressesprecher steuerte Hintergründe, Manuskripte und Informationen rund um den BMW M1 und die Procar-Serie bei. Osterroth und Mahla hatten – wie damals als junge Redakteure – regen Gedankenaustausch, stundenlange Telefonate und nach eigenem Bekunden während der Arbeit an diesem Buch „Spaß wie die Affen“, ganz wie in den alten Zeiten.